„Protest Protest!“
mit Susanna Jochims und Christoph EsserKulturverein Selfkant lädt ein zum Liederabend am 17. März 2018
Selfkant-Höngen: Protest Protest! - Unter
diesem Thema veranstaltet der Kulturverein Selfkant einen Liederabend mit Susanna Jochims und Christoph Esser am Samstag,
17. März 2018, Beginn 19.00 Uhr (Einlass ist ab 18.00 Uhr), im Kulturhaus Selfkant, in Höngen, Kirchstraße 13 . Die beiden Künstler werden einen
Abriss über die Kategorie von Liedern geben, in der es in unterschiedlichster Ausprägung um Kritik an Missständen und Autoritäten, um Ideen, Vorstellungen, Träumen von der „besseren Welt“ geht.
Dieses Genre hat immer einen besonderen Reiz auf Dichter, Musiker und Betroffene ausgeübt. Ob in der Demokratie- und Arbeiterbewegung im 19. Jahrhundert, in Strömungen der Menschenrechte- oder
Friedensidee, im Widerstand gegen Willkürherrschaft bis zur aktuellen Gesellschaftskritik – zu allen Zeiten hatten soziale und politische Bewegungen ihre Lieder im Gepäck. Und die mit der starken
Wirkung waren und sind oft die eher leisen.
Susanna Jochims und Christoph Esser, bereits mehrfach zu Gast im Kulturhaus Selfkant, haben ein musikalisch wie inhaltlich abwechslungsreiches
Programm zusammengestellt. Neben populären Klassikern aus dem riesigen Fundus der Protestlieder werden auch weniger bekannte Interpretationen zu Gehör gebracht und in den geschichtlichen Kontext
gestellt. Auf die Zuhörer wartet ein Liederabend, in dem Neues und auch Altes „neu“ gehört werden kann.
Karten gibt es im Vorverkauf in Petras Shop, Höngen, Kirchstr.18, oder telefonisch unter 02456-1416 oder online unterkultur-selfkant@online.de. Auch
beim Gesangsduo können Karten erworben werden. Im Vorverkauf kosten die Karten 9,50 €, an der Abendkasse 10,50 €.
Die Welt des Protestlieds
Konzert im Kulturhaus. Alte Lieder und Geschichte.
Von Sebastian Riechel
Selfkant-Höngen. „Unser Vortrag nimmt nun seinen Lauf, guten Abend, Vorhang auf.“ Mit dieser gesungenen Begrüßung hieß Sänger Christoph Esser das Publikum im Kulturhaus Selfkant
willkommen. Knapp 80 Besucher wollten sich den Liederabend mit dem Titel „Protest, Protest“ nicht entgehen lassen. Zusammen mit Christoph Esser musizierten Susanna Jochims und Michael
Kowalski, die sich schon seit Jahren sehr gut kennen. Alle Musiker kommen aus dem tiefen Westen des Kreises Heinsberg und waren schon oft beim Kulturverein in Höngen zu Gast.
Da verwundert es nicht, dass Vorsitzender Gottfried Engender und Organisatorin Dorotha Blohm vom Kulturverein Selfkant sofort Feuer und Flamme für die Idee eines Liederabends waren. „Sie
bekommen heute einen wunderbaren Abriss über die Geschichte des Protestlieds geboten. Dazu zählt die musikalische Kritik an den Missständen während der Industrialisierung, der Widerstand
gegen die Willkürherrschaften Europas oder auch der aktuelle gesellschaftliche Diskurs“, versprach Engender den Zuhörern. Neben eher unbekannten Liedern wie „O Baron“ oder „Der Revoluzzer“
begeisterten die Musiker auch mit bekannten Songs, die die Zuhörer nicht auf Anhieb dem Genre des Protestlieds zugeschrieben hätten. So sei das Lied „Go down Moses“ in das Genre des
Spirituals einzuordnen, dass sich im 19. Jahrhundert in Amerika entwickelt habe. „Die Sklaven vom afrikanischen Kontinent bedienten sich biblischer Motive und Geschichten, um ihre Situation,
ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte, aber auch ihre Traurigkeit auszudrücken“, erklärte Esser.
So hatte er zu jedem Lied eine Geschichte zu erzählen, egal ob es „Imagine“ von John Lennon oder „Blowin in the Wind“ von Bob Dylan war. „Übrigens ein Name, der mit dem Begriff Protestlied
unbedingt verbunden ist“, wie Esser fand. Es war eine historische Zeitreise, auf die die Zuhörer in der ehemaligen Schule in Höngen gingen und die alle faszinierte. Die ganz besondere Mixtur
aus alten Liedern und ihre Einbettung in die Geschichte war das Erfolgsrezept für diese Veranstaltung.